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13.Sep.2018


Hualien und Taipei


Einige Besonderheiten von Taiwan:

  • Es gibt viele öffentliche, kostenlose und trotzdem saubere Toiletten.
  • Es gibt fast keine Abfalleimer auf den Straßen (und trotzdem liegt kein Müll rum)
  • In allen Bahnhöfen, vielen Zügen und Kaufhäusern gibt es "Breastfeeding"-Räume. In denen Mütter ihre Kleinen in Ruhe stillen können ohne, dass prüde Menschen pikiert schauen.
  • Auf den Rolltreppen steht man immer konsequent auf der rechten Seite. Links laufen allerdings die wenigsten vorbei.
  • Taiwanesen sind seeehr langsame Läufer auf der Straße. Das sagt mir sogar eine Taiwanesin, die im Hostel arbeitet: Sie war ein paar Monate in Europa und als sie zurückkam, fand sie es schlimm..

Was die Mülleimersache anbelangt, erklärt mir die Taiwanesin den möglichen Grund: Man will vermeiden, dass Haushalte ihren Müll dort entsorgen. Der Müllwagen für den Haushalt kommt zwar auch in Taiwan zu einer festgelegten Zeit, aber er spielt nur eine Melodie (Vorsicht: Nicht zu verwechseln mit dem Eiswagen!) Und die Leute müssen ihren Müll selber rausbringen. Wer gerade nicht zuhause ist: Pech gehabt.


In Hualien bin ich im Hostel der einzige nichtasiatische Gast und einer der wenigen Gäste überhaupt. Es soll in den nahegelegenen Taroko Nationalpark gehen. Am Bahnhof stelle ich mich in den Schatten eines Haltestellenschildes und studiere die Pläne vom Park. Als ich fertigstudiert habe und mich umdrehe, stelle ich überrascht fest, dass sich hinter mir einige Asiaten schön in einer geordneten Schlange aufgereiht haben, im Glauben, ich würde hier auf den Bus warten.
Der Bus braucht eine knappe Stunde, bis die erste Wandermöglichkeit erreicht wird.


Nach der Empfehlung meiner Hostelmutter mache ich zuerst den Shakadang Trail, welcher laut Beschreibung 3-4 Stunden dauern soll, aber ich bin schon nach zwei Stunden wieder zurück. Danach sehe ich mir den Swallow Grotto an, eine Schlucht durch der das Wasser braust. Auf der letzten Wanderung (Baiyang Trail) bin ich dann fast alleine.

 


Von so viel Anstrengung erschöpft sehe ich mir am nächsten Tag die Stadt an. Ich laufe zum Pine Garden, in dem noch Reste japanischer Militärbauten vorhanden sind.

 

Die Küste ist nicht wirklich sehenswert, aber dafür der Culture Railway Park, bei dem einige alte Eisenbahnbauten und Loks zu einem kleinen kostenfreien Museum wiederbelebt wurden.

Abends nehmen mich die Taiwanesinen aus meinem Hostel mit zu dem Night market und versprechen mir einige tatsächliche taiwanesische Köstlichkeiten. Wir haben Stinky Tofu (für Einsteiger die frittierte Variante), Reiswürste, Oktopussalat und eine Art kleine Muscheln, die man aussaugen muss.

Der Abschied fällt schwer, als ich am nächsten Morgen zu meinem Zug nach Taipei aufbrechen muss. Am Hauptbahnhof in Taipei angekommen verirre ich mich, trotz Wegbeschreibung des Hostels, in dem unterirdischen Schweizer Käse. Und das sollte nicht das einzige Mal bleiben. Dies ist nicht nur Hauptbahnhof, Airportexpress und Metrostation, sondern auch noch ein Einkaufsparadies aus drei (!) unterirdischen Malls: Der Metro Mall, City mall und Underground Mall. Mein Hostel liegt im 7. Stock und bietet aus dem Gemeinschaftsbereich schöne Sitzecken direkt an der Glasfront.

Auf meiner ersten Erkundungsrunde werde ich vom Sturzregen überrascht und lande in einem italienischen Restaurant wo ich mir erstmal zwei (aufgrund der Größe und des Preises) Trostpizzen gönne.
Der Regen ist auch am nächsten Tag omnipräsent. Eigentlich wollte ich sowieso einen Museumstag machen, aber das riesige Palastmuseum ausgerechnet an einem regnerischen Sonntag (mit Massen von Touristengruppen) zu machen halte ich für keine gute Idee. Und so verschlägt es mich ins Miniatur Museum, auch wenn ich nicht viel Lust darauf habe Puppenstuben anzuguggen. Die "Puppenstuben" entpuppen sich dann aber als außerordentlich filigran gearbeitet und wirklich sehenswert.

Das riesige Palastmuseum mache ich dann am Montag, an dem es zum Glück offen hat und die Anzahl der Touristengruppen sich im Rahmen hält. Abends geht es mit einigen Leuten aus dem Hostel zum Raohe Street Night Market. Und dem nebenangelegenen Songshan Ciyou Temple.

Auf dem Nachtmarkt gibt es zwei Essensstände die sogar einen Michelinstern bekommen haben. Dank des Regens entfällt allerdings, die hier sonst übliche Wartezeit.

Am Dienstag habe ich Glück: Schon früh morgens scheint die Sonne durch und so kann ich endlich auf den Taipei 101, einst das größte Hochhaus der Welt, hoch. Mit dem schnellsten Lift der Welt, auch wenn der Andruck dafür erstaunlich sanft ist. Im inneren des Turmes kann man den Tonnenschweren Dämpfer sehen, der das Gebäude bei Erdbeben und Troppenstürmen stabilisiert.


Anschließend wird noch der Elephant Mountain bestiegen, von dem aus man einen guten Blick auf Taipei und Taipei 101 an. Da der größte Teil des Wanderpfads aus Stufen besteht, bin ich am Ende ziemlich erschöpft. Aber am Ausgang weht mir ein fruchtiger Duft um die Nase und so gönne ich mir in der Saftbar einen erfrischenden Ananassaft, der mit einer Art Gelee zubereitet wird, bevor es weitergeht in die Dihua Street.

Hier kann man noch die Kolonialbauten aus der historischen Zeit Taipeis sehen. Die Luft ist geschwängert mit dem Duft der vielen Gewürze, die aus den vielen apothekenartigen Shops aufsteigt.

Frühmorgens geht es zum ersten Aiporttrain der um 6:00 abfährt. Um mich nicht am letzten Tag nochmal im Untergrund des Bahnhofes zu verirren habe ich den Weg zum Glück am Vortag schon einmal geübt :-). Es ist ohnehin gerade ein Hurrikan im Anmarsch, aber die vielen Nachtmärkte werde ich vermissen.



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Kommentare

von Ilona um 14.Sep.2018 um 14:16


Wowo die Naturbilder sind klasse und mein Fernweh wächst :-)
>> Antworten

von carl um 14.Sep.2018 um 14:50


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>> Antworten

von Heidemarie Nöldner um 16.Sep.2018 um 10:56


Wahnsinnsbilder,:-)) aber auf das Essen kann ich teilweise verzichten :-) :-)
>> Antworten
(c) aller Bilder und Texte liegt ausschlieslich bei mir (Dirk Noeldner).