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22.Aug.2018


Mit der Transmongolische Eisenbahn über Ulaan Baatar nach Peking


Bootsfahrt auf dem Bailkalsee

Der Baikalsee ist nicht nur der älteste und tiefste, sondern auch einer der größten Süßwasserspeicher der Welt. Wenn man in der Gegend ist, kann man mal ins eisig kalte Wasser hüpfen (erspart den Morgenkaffee), auf der ehemaligen Strecke der Transsibirischen Eisenbahn langwandern oder in die russische saune (Banja) gehen und sich anschließend mit Zweigen auspeitschen lassen (wer drauf steht...).

Fischmarkt in Irkusk


Am nächsten Tag geht es mit der transmongolischen Eisenbahn weiter. Der Zug ist diesmal etwas neuerer. Ich teile meine Kabine mit Caroline (einer Schweizerin) und Christiane und Vera (zwei Deutsche).

Dirk in der Transmongolischen Eisenbahn

Die Fahrt ist ähnlich wie mit der Transsib: Man unterhält sich, trifft sich im Bordrestaurant auf ein Bier (bzw mehrere) und spielt Karten.

An Schlaf ist erst spät zu denken, da der Grenzübertritt sich lange hinzieht: Um 20:00 Uhr erreichen wir den russischen Grenzposten. Die Toiletten werden geschlossen, alle Hohlräume und Versorgungsschächte schon mal geöffnet. Es läuft ein Drogenhund durch, dann Passkontrolle, Zollkontrolle und Suche nach blinden Passagieren. Die meisten Beamten sind für Grenzer ausgesprochen freundlich. Das ganze dauert zwei Stunden und es gibt nicht viel zu tun, außer zwei Kühe zu beobachten, die neben dem Zug vor der Toilette der Grenzkontrolle stehen. 30 Minuten fahren wir bis zum mongolischen Grenzposten, wo alles wieder von vorne losgeht. Diesmal müssen sogar die Fenster verhängt werden. Zwei Stunden später haben wir dann endlich unsere Pässe wieder und können schlafen gehen.

Um 8.30 erreichen wir die mongolische Hauptstadt Ulaan Baatar.

Zu dritt organisieren wir uns ein Taxi (was in der Mongolei gar nicht so einfach ist) und lassen uns zu diversen Sehenswürdigkeiten (Zoisen Memorial, Winterpalast, u.a.) Kutschieren.


Sehenswert ist die riesige silberne Dschingis Khan Statue an der Stelle an der er eine goldene Gerte gefunden haben soll. Sie ist das größte Reiterstandbild der Erde. Man kann auf eine Aussichtsplattform auf den Kopf des Pferdes.

Das der Ausgang zur Plattform direkt zwischen seinen Schenkeln ist find ich jetzt doch etwas merkwürdig.

Natürlich muss auch ein Gläschen fermentierte Stutenmilch drin sein. Es schmeckt besser als erwartet. Eine Mischung aus altem Bier und vergorener Milch.

In aller Frühe geht es schon mit dem nächsten Zug weiter nach Peking. Dieses Mal ist der Zug deutlich moderner und eindeutig auf Touristen ausgerichtet aber leider das Speisenangebot im Bordrestaurant auch entsprechend teuer. Bier gibt es gar nicht. Dafür gibt es diesmal tatsächlich sogar eine Dusche im Wagon.

Um 19:00 Uhr erreichen wir die mongolische Grenze. Die Ausreise dauert 90 Minuten, dann 30 Minuten Fahrt, um die chinesische Grenze zu erreichen. Hier ist es wesentlich komplizierter: Alle Reisende müssen mit dem kompletten Gepäck aussteigen und ähnlich wie am Flughafen zum Einreiseschalter. Währenddessen wird der Zug weggefahren und die Räder auf die geringere Spurweite in China gewechselt. (Die Zeiten, bei denen man dabei im Zug bleiben und dabei zusehen konnte, sind leider vorbei).


Die Einreise selber ist erstaunlich unspektakulär. Fingerabdrücke abgeben, Fotos machen lassen, Zollkontrolle. Die braunen Stellen an meiner Banane sorgen für Irritationen beim Zöllner, nachdem ich versichere, dass ich sie noch im Zug essen werde, darf ich sie aber behalten. Einigen Leuten aus einer anderen Gruppe geht es offensichtlich nicht sehr gut. Ein Junge wird gestützt und übergibt sich noch vor dem Grenzbeamten, ein anderer bricht bei der Zollkontrolle zusammen.
Wir gehen in den Wartesaal da wir noch einige Stunden warten müssen bis der Zug mit den anderen Rädern wieder vorfährt. Die Zeit verbringen wir damit die Vodkareste nieder zu machen, Spiele zu spielen oder das WLAN zu nutzen. Wer vergessen hat sich eine VPN-App herunterzuladen wir spätestens jetzt merken, dass er auf Google, Facebook, Whatsapp etc keinen Zugriff mehr hat. Und eine VPN-Anwendung kann man jetzt auch nicht mehr herunterladen.

Der Zug fährt endlich vor. Die Massen stürmen los aber die Ausgänge bleiben geschlossen. Beamte schicken und auf unsere Plätze zurück. Es stellt sich heraus, dass die Kranken aus der anderen Gruppe das Problem sind. Wir können sehen, dass Männer mit Schutzkleidung und Desinfektionszubehör den Zug betreten und danach wieder verlassen. Eine Stunde später können wir endlich einsteigen und weiterfahren nach Peking. Später erfahren wir, dass die Leute mit der Lebensmittelvergiftung am Vortag im selben Restaurant gespeist hat wie wir.

      


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(c) aller Bilder und Texte liegt ausschlieslich bei mir (Dirk Noeldner).