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14.Dec.2018


Santiago de Chile und Valparaiso


Santiago de Chile


Obwohl in einigen Reiseführern vor einem Pulk von aufdringlichen Taxifahren am international Airport gewarnt wird geht es hier ausgesprochen ruhig zu. Oder ich bin aus Bali einfach schon anderes gewohnt :-)


Santiago de Chile präsentiert für eine Millionenmetropole ausgesprochen relaxed und ist kaum mit anderen südamerikanischen Hauptstädten vergleichbar. Schon an meinem ersten Tag sprechen mich mehrere Leute an und geben mir Tipps was ich mir ansehen muss. Aufgrund eines Streiks haben die meisten Museen geschlossen, so dass ich am ersten Tag mir nur etwas die Stadt ansehe und eine Free Walking Tour mitmache. Dabei wird vor allem auch die neuere Geschichte Chiles behandelt, als der Präsident Allende von Pinochet weggeputscht wurde.

Am nächsten Tag steht der Hausberg Cerro San Cristobal auf dem Programm. Zum Glück fährt die Standseilbahn, die auch vom Streik betroffen war, wieder. Während man auf der einen Seite mit der Standseilbahn hochkommt, fährt auf der anderen Seite eine richtige Seilbahn.

Am nächsten Tag geht es mit der U-Bahn zum Museum für Menschenrechte welches über die jüngere Geschichte unter Pinochet berichtet. Anschließend laufe ich noch etwas in der Gegend herum.

Das Museum für zeitgenössische Kunst ist offensichtlich schon länger geschlossen und das Kindermuseum ist bereits eine Ruine (wird aber noch in einigen Karten erwähnt). Unvermittelt spüre ich ein heftiges Stechen erst in den Augen dann im Hals. Über mir ist ein Baum, denn ich nicht kenne, neben mir ein Regierungsgebäude. Sollte das eine plötzliche Allergie sein oder etwas mit dem Regierungsgebäude zu tun haben? Wenig später bestätigt mir ein Einheimischer, dass es sich wohl um Reste von Tränengas gehandelt hat und das in Chile öfters mal vorkommt.

Valparaiso


Weiter geht es zu meinem nächsten Stopp auf dem Festland, welcher schon aufgrund des Namens ein Pflichttermin ist. Das Paradiestal "Valparaiso". Der Bus ab Santiago braucht bloß 90 Minuten. Jedoch als ich den Busbahnhof verlasse und vorbei an den wolkenverhangenen Bergen laufe frage ich mich schon warum ich um alles in der Welt hierhergekommen bin und es mir jeder empfohlen hat.

Viele Häuserruinen, kaputte Gehwege und alles richt nach Pisse. Am nächsten Tag sieht es jedoch anders aus: Die Wolken sind weg und man sieht die Berge mit den Häusern, das wahre Highlight des Ortes. Mit einem der 16 noch verbliebenen Standseilbahnen (von ursprünglich über 30) geht es nach oben.

Alternativ kann man auch die vielen Treppen benutzen, die die Stadt in ein Labyrinth verwandeln. Der Stadtteil der auf den verschiedenen Bergen liegt ist ein Kunstwerk. Ein Großteil der Häuser ist mit Streetart von teilweise sogar namhaften Künstlern bemalt. Da viele Bewohner es satthatten, dass ihre Häuser immer wieder durch Graffitis verschandelt wurden beauftragten/erlaubten sie Streetartkünstlern ihre Häuser zu bemalen.

Aber nicht nur die bestehenden Aufzüge sind sehenswert. Von den stillgelegten gibt es auch noch teilweise sehenswerte Reste.

Am letzten Abend will ich noch in einem der Restaurants auf dem Berg mit Ausblick auf den Hafen essen gehen. Beim Ersten habe ich Pech: Es hat sonntags ab 17:30 geschlossen. Ein Stückchen weiter habe ich Glück und sehe vor einem Restaurant noch ein Schild. Das vor der Tür sitzende alte Paar frage ich auf spanisch ob offen ist. Die Antwort verstehe ich nicht ganz, interpretiere sie aber als "Ja". Ich bin der Einzige auf der Dachterrasse. Nachdem ich bestellt habe, erklärt mir die ältere Dame, dass sie jetzt erstmal jemanden anrufen muss. Kurz darauf taucht ihre Tochter(?) auf und sagt mir, dass mein Wunsch nicht mehr möglich ist, aber sie mir ein Sandwich machen würde. Es war mein bestes Sandwich in Chile und das bei toller Aussicht. Als ich kurz darauf gehe sehe ich, dass inzwischen die Tür zu und das Schild reingeräumt ist. Sie hatten wohl doch schon zu oder waren gerade am Schließen.



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(c) aller Bilder und Texte liegt ausschlieslich bei mir (Dirk Noeldner).